02.02.2024, 17:59
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
vereinzelt kommen Schulen auf mich zu, die mit der Ausführungsgeschwindigkeit von NM5 im Vergleich zur Version unzufrieden sind. Hier möchte ich zum Einen ein paar Informationen für die Ursachen weitergeben und zum Anderen natürlich auch Tipps zur Performancesteigerung zur Verfügung stellen.
Sicherheit
Die Version 5 basiert auf dem .net-Framework vom Microsoft, das mit einem ausgefeilten Sicherheitskonzept ausgestattet ist. Es beschränkt die Rechte eines Programms (und seines Benutzers) auf Rechner- und Netzwerkressourcen, um Angriffe durch Viren oder andere Schadprogramme so weit wie möglich zu verhindern.
Zu diesen Sicherheitskonzepten gehört u. a. auch die Überprüfung der Programmkomponenten und die Berechtigungen des Benutzers beim Programmstart. Das kostet je nach Rechner- und Netzwerkgeschwindigkeit die eine oder andere zusätzliche Sekunde.
Zum Vergleich: die alte Schulversion und die Heimversion beruhen auf der ActiveX-Technologie und kennen keinerlei Sicherheitsvorkehrungen. Das haben z. B. viele Heimversionsnutzer bemerkt, die ihre Datenbank im Programmverzeichnis liegen hatten und mit der Version 3.3.48 auf das neue SyncModul umsteigen mussten. Letzteres basiert ebenfalls auf .Net und kann daher keine Dateien im Programmeverzeichnis verändern. Daher schlug der Notenabgleich bei diesen Benutzern ständig fehl.
Zusammengefasst: mehr Sicherheit kostet etwas Performance
Installation
Die ActiveX-Technologie der alten Schulversion machte es zwingend notwendig, dass alle Dlls auf der lokalen Festplatte installiert sind. Diese knapp hundert Dateien können also beim Programmstart direkt von der lokalen Festplatte geladen werden.
Bei .Net-basierten Programmen liegen alle Dlls im Programmverzeichnis. Das macht die Installation einfacher (Copy & Paste Installation möglich). Das bedeutet dann aber bei einer Server-Installation auch, dass hier die (ebenfalls knapp hundert) Dlls zusätzlich über das Netzwerk gelesen werden müssen. Auch das kostet selbstverständlich Zeit beim Programmstart und beim Aufruf bestimmter Funktionen, falls dort Dateien nachgeladen werden müssen.
WLAN
Seit ein paar Jahren werden ja bayerische Lehrer mit Dienstgeräten ausgestattet. Ein Zugriff über WLAN auf eine zentrale Installation auf dem Server ist da natürlich besonders langsam (Abhilfe s. unten). Zwar bieten die neuesten Wifi Standards (insbesondere 6) in der Theorie hohe Bandbreiten. Aber wenn im Lehrerzimmer für 40+ Lehrerdienstgeräte nur ein AP zur Verfügung steht, der dann auch nur mit 1 GBit angebunden ist, reduziert sich die Bandbreite pro Client dann doch deutlich.
Benutzeroberfläche und Funktionsumfang
In der Schulversion 4 können Dialoge nicht skalieren - eine Einschränkung durch die zugrundeliegende Technologie. Alle Dialoge sind pixelgenau entworfen. Ohne eine Skalierung auf mindestens 150 bis 100 Prozent lässt sich mit dem Programm auf hochauflösenden Monitoren praktisch nicht arbeiten - zumindest nicht ohne Lupe.
NM5 dagegen ist so vorbereitet, dass die Dialoge bei allen Auflösungen, Bildschirmgrößen und Skalierungen genutzt werden kann. In fast allen Dialogen, die sich nicht automatisch skalieren, kann man mit Strg + Mausrad den Dialog manuell skalieren. Auch solche Features kosten natürlich Rechengeschwindigkeit, die bei nicht mehr ganz so aktuellen Rechnern zu spürbaren Verzögerungen führen kann.
Bei der Startgeschwindigkeit kommt noch mit hinzu, dass nach der Anmeldung viele Funktionen sofort zur Verfügung stehen, für die man in der alten Schulversion erst noch diverse Dialoge öffnen musste.
Und nicht zuletzt spielt natürlich auch der angewachsene Funktionsumfang eine Rolle. Bei den Modulen für Berichte/Serienbriefe und Ordnungsmaßnahmen wird zum Beispiel eine komplette Textverarbeitung mit allem Drum und Dran geladen. Auch das kostet natürlich Zeit.
Gefühlte vs. gemessene Zeit
Beim Geschwindigkeitsempfinden spielt natürlich auch die Psychologie eine Rolle. In der Schulversion werden an vielen Stellen Fortschrittsbalken angezeigt, die einem die ein bis zwei Sekunden Wartezeit versüßen. Diese Fortschrittsbalken fehlen zugegebenermaßen an einigen Stellen noch im NM5. Und wenn sich dann eben zwei Sekunden nichts tut, kommt einem das länger vor. Hier wird es noch Änderungen geben (auch wenn Fortschrittsbalken das Programm wieder langsamer machen).
Beispiel: Das Laden einer Klasse mit 26 Schülern dauert auf einem Core i7 Rechner in der Schulversion 1,33 Sekunden. Gleiche Klasse im NM5: 1,65 Sekunden. Allein der Umstand, dass da keine Laufbalken herumzappeln, lässt das "Warten" also länger anfühlen.
Hardware
Natürlich spielt auch die eingesetzte Hardware ein Rolle. Ein alter Server mit Festplatten (also keine SSD) und knapp bemessenem Cache hat unter NM5 deutlich mehr zu arbeiten. Da auch die Dlls über das Netz geladen werden, bremst auch ein langsames Netz (weniger als 1 GBit) aus. Für WLAN trifft das natürlich noch verstärkt zu.
Die neuen Funktionen und die verbesserte Benutzeroberfläche verlangen auch den Client-Rechnern mehr ab. Bei älterer Hardware (>6 Jahre alt) oder mangelnder Grafikbeschleunigung dauert das Laden der einzelnen Seiten etwas länger.
Abhilfe
Auf jeden Fall sollte darauf geachtet werden, dass die Freigabe auf dem Server nicht von einem On-Access-Virenscanner überwacht wird oder andere Security-Software den Zugriff abbremst.
Bei Verwendung auf Lehrerdienstgeräten oder BYOD, die nur per WLAN angebunden sind, sollte eine lokale Installation in Betracht gezogen werden. Es wird vermutlich nach den Faschingsferien eine Lösung geben, die eine lokale Installation des Notenmanagers auf den Clients ermöglicht, die sich dann (ähnlich wie die ASV) beim Start selbstständig das Update vom lokalen Server holt. Dann müssen nur noch die Daten über das Netz transportiert werden.
Gruß
Stephan
vereinzelt kommen Schulen auf mich zu, die mit der Ausführungsgeschwindigkeit von NM5 im Vergleich zur Version unzufrieden sind. Hier möchte ich zum Einen ein paar Informationen für die Ursachen weitergeben und zum Anderen natürlich auch Tipps zur Performancesteigerung zur Verfügung stellen.
Sicherheit
Die Version 5 basiert auf dem .net-Framework vom Microsoft, das mit einem ausgefeilten Sicherheitskonzept ausgestattet ist. Es beschränkt die Rechte eines Programms (und seines Benutzers) auf Rechner- und Netzwerkressourcen, um Angriffe durch Viren oder andere Schadprogramme so weit wie möglich zu verhindern.
Zu diesen Sicherheitskonzepten gehört u. a. auch die Überprüfung der Programmkomponenten und die Berechtigungen des Benutzers beim Programmstart. Das kostet je nach Rechner- und Netzwerkgeschwindigkeit die eine oder andere zusätzliche Sekunde.
Zum Vergleich: die alte Schulversion und die Heimversion beruhen auf der ActiveX-Technologie und kennen keinerlei Sicherheitsvorkehrungen. Das haben z. B. viele Heimversionsnutzer bemerkt, die ihre Datenbank im Programmverzeichnis liegen hatten und mit der Version 3.3.48 auf das neue SyncModul umsteigen mussten. Letzteres basiert ebenfalls auf .Net und kann daher keine Dateien im Programmeverzeichnis verändern. Daher schlug der Notenabgleich bei diesen Benutzern ständig fehl.
Zusammengefasst: mehr Sicherheit kostet etwas Performance
Installation
Die ActiveX-Technologie der alten Schulversion machte es zwingend notwendig, dass alle Dlls auf der lokalen Festplatte installiert sind. Diese knapp hundert Dateien können also beim Programmstart direkt von der lokalen Festplatte geladen werden.
Bei .Net-basierten Programmen liegen alle Dlls im Programmverzeichnis. Das macht die Installation einfacher (Copy & Paste Installation möglich). Das bedeutet dann aber bei einer Server-Installation auch, dass hier die (ebenfalls knapp hundert) Dlls zusätzlich über das Netzwerk gelesen werden müssen. Auch das kostet selbstverständlich Zeit beim Programmstart und beim Aufruf bestimmter Funktionen, falls dort Dateien nachgeladen werden müssen.
WLAN
Seit ein paar Jahren werden ja bayerische Lehrer mit Dienstgeräten ausgestattet. Ein Zugriff über WLAN auf eine zentrale Installation auf dem Server ist da natürlich besonders langsam (Abhilfe s. unten). Zwar bieten die neuesten Wifi Standards (insbesondere 6) in der Theorie hohe Bandbreiten. Aber wenn im Lehrerzimmer für 40+ Lehrerdienstgeräte nur ein AP zur Verfügung steht, der dann auch nur mit 1 GBit angebunden ist, reduziert sich die Bandbreite pro Client dann doch deutlich.
Benutzeroberfläche und Funktionsumfang
In der Schulversion 4 können Dialoge nicht skalieren - eine Einschränkung durch die zugrundeliegende Technologie. Alle Dialoge sind pixelgenau entworfen. Ohne eine Skalierung auf mindestens 150 bis 100 Prozent lässt sich mit dem Programm auf hochauflösenden Monitoren praktisch nicht arbeiten - zumindest nicht ohne Lupe.
NM5 dagegen ist so vorbereitet, dass die Dialoge bei allen Auflösungen, Bildschirmgrößen und Skalierungen genutzt werden kann. In fast allen Dialogen, die sich nicht automatisch skalieren, kann man mit Strg + Mausrad den Dialog manuell skalieren. Auch solche Features kosten natürlich Rechengeschwindigkeit, die bei nicht mehr ganz so aktuellen Rechnern zu spürbaren Verzögerungen führen kann.
Bei der Startgeschwindigkeit kommt noch mit hinzu, dass nach der Anmeldung viele Funktionen sofort zur Verfügung stehen, für die man in der alten Schulversion erst noch diverse Dialoge öffnen musste.
Und nicht zuletzt spielt natürlich auch der angewachsene Funktionsumfang eine Rolle. Bei den Modulen für Berichte/Serienbriefe und Ordnungsmaßnahmen wird zum Beispiel eine komplette Textverarbeitung mit allem Drum und Dran geladen. Auch das kostet natürlich Zeit.
Gefühlte vs. gemessene Zeit
Beim Geschwindigkeitsempfinden spielt natürlich auch die Psychologie eine Rolle. In der Schulversion werden an vielen Stellen Fortschrittsbalken angezeigt, die einem die ein bis zwei Sekunden Wartezeit versüßen. Diese Fortschrittsbalken fehlen zugegebenermaßen an einigen Stellen noch im NM5. Und wenn sich dann eben zwei Sekunden nichts tut, kommt einem das länger vor. Hier wird es noch Änderungen geben (auch wenn Fortschrittsbalken das Programm wieder langsamer machen).
Beispiel: Das Laden einer Klasse mit 26 Schülern dauert auf einem Core i7 Rechner in der Schulversion 1,33 Sekunden. Gleiche Klasse im NM5: 1,65 Sekunden. Allein der Umstand, dass da keine Laufbalken herumzappeln, lässt das "Warten" also länger anfühlen.
Hardware
Natürlich spielt auch die eingesetzte Hardware ein Rolle. Ein alter Server mit Festplatten (also keine SSD) und knapp bemessenem Cache hat unter NM5 deutlich mehr zu arbeiten. Da auch die Dlls über das Netz geladen werden, bremst auch ein langsames Netz (weniger als 1 GBit) aus. Für WLAN trifft das natürlich noch verstärkt zu.
Die neuen Funktionen und die verbesserte Benutzeroberfläche verlangen auch den Client-Rechnern mehr ab. Bei älterer Hardware (>6 Jahre alt) oder mangelnder Grafikbeschleunigung dauert das Laden der einzelnen Seiten etwas länger.
Abhilfe
Auf jeden Fall sollte darauf geachtet werden, dass die Freigabe auf dem Server nicht von einem On-Access-Virenscanner überwacht wird oder andere Security-Software den Zugriff abbremst.
Bei Verwendung auf Lehrerdienstgeräten oder BYOD, die nur per WLAN angebunden sind, sollte eine lokale Installation in Betracht gezogen werden. Es wird vermutlich nach den Faschingsferien eine Lösung geben, die eine lokale Installation des Notenmanagers auf den Clients ermöglicht, die sich dann (ähnlich wie die ASV) beim Start selbstständig das Update vom lokalen Server holt. Dann müssen nur noch die Daten über das Netz transportiert werden.
Gruß
Stephan
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