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Hallo Lope,
der Schulleiter kann ja immer noch über XS gehen. Aber trotzdem: gib mir doch bitte mal Infos zu dem Unterricht eures Schulleiters: Fachbezeichnung, Klasse, gekoppelt oder nicht, wennn ja welche Klassen, Teamteacher eingeteilt, ...
Gruß
Stephan
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Hallo zusammen,
so sehr ich i. A. Verständnis für die Belange des Datenschutzes habe, diese Änderungen/Beschränkungen im Notenmanager sind für mich/uns nicht nachvollziehbar.
- Was ist mit Beratungslehrer, Schulpsychologin?
- Wie erlangen die Lehrkräfte im Tagesheim Kenntnis von Leistungen und Entwicklungen?
- Kamen bis jetzt Erziehungsberechtigte in die Sprechstunde einer Lehrkraft, konnten diese auch unmittelbar Informationen zum allgemeinen (Noten-)Stand in anderen Fächern (samt Ausdruck) erhalten und die Lehrkraft konnte weitere Gespräche anregen.
- Der Blick in den „Notenbogen“ und den Schülerakt wird aus pädagogischer (Gesamt-) Sicht an unserer Schule begrüßt und gefordert. Und den Schüler nicht nur aus der begrenzten fachlichen Sicht zu sehen, ist häufig Ausgangspunkt zu weiteren pädagogischen Ansätzen gemeinsam mit anderen Kollegen!
- Diese Einblicksmöglichkeit betrifft nach unserer Meinung sogar Schüler, die man nicht selbst unterrichtet, sondern für die man in anderer Form verantwortlich ist (Aufsichten, AGs, Betreuung, Tutoren, …)
Die Abläufe werden so zudem wieder restriktiv gelenkt über die Schulleitung (oder die im Regelfall nicht unmittelbar greifbaren Klassleiter) gelenkt und alles steht im Widerspruch dazu, dass Aufgaben auch delegiert werden können oder sollen (siehe Aufbau der mittleren Führungsebene). Dabei äußern sich auch unsere Eltern sehr zufrieden über die neue Transparenz bei Notengebung und der unkomplizierten Einsicht in den Notenstand.
Prinzipiell scheint eher Misstrauen gegenüber den Kollegen vorzuherrschen. Schaut jemand in den „Notenbogen“ und den Schülerakt, vermutet man gleich unlautere Beweggründe und einen Verstoß gegen die dienstlichen Obliegenheiten. Ich denke, man muss im Regelfall den Schüler und dessen Daten nicht vor den Lehrkräften schützen sondern froh sein, dass diese ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und sich mit der Gesamtsituation des Jugendlichen auseinandersetzen.
Warum Vorteile des NM aufgeben? Und wenn schon Maßnahmen erforderlich sein sollten, würde ich eher eine Protokollierung des Zugriffs auf die Daten vorschlagen. Damit droht, dass ein eventueller Missbrauch nachvollziehbar ist und in begründeten Fällen dienstliche Maßnahmen ergriffen werden können! So ist nach meiner Kenntnis auch die Praxis an anderen Orten und dies blockiert -wenn es auch sicher vom Programm her schwieriger umzusetzen ist - nicht die erprobten, praktikablen Abläufe.
Vorweihnachtliche Grüße an alle
hps
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Hallo zusammen,
noch zwei Anmerkungen von mir zur gesamten Diskussion:
1. Beratungslehrer/mittlere Führungsschicht
Kommt noch. Die gesamte 'Datenschutz-Aktion' wollte ich eigentlich erst nach den Ferien starten, da noch nicht alle Funktionen endgültig implementiert sind. Leider war ich aus anderen Gründen gezwungen, doch noch vor Weihnachten ein Update heraus zu geben, so dass jetzt die eine oder andere Funktion noch fehlt.
2. Funktionseinschränkung im Allgemeinen
Klar, es ist schön, über alles zu reden. Leider richtet sich euer Groll bei mir an die falsche Adresse, ich habe die Bestimmungen nicht gemacht. Aber ich darf meine Notenmanager-Kunden auch nicht im Regen stehen lassen. Ohne diese Einschränkungen wäre der Notenmanager nicht "rechtskonform" und ein Einsatz an den Schulen wäre nicht erlaubt.
3. Datenschutz im Allgemeinen
Auch wenn mir selber die Einschränkungen in Teilen nicht zusagen, so schieße ich einmal ein Argument zurück: es gilt hier eben die persönlichen Rechte der Schüler gegen die Wünsche der Lehrer abzuwägen.
Natürlich wäre die Arbeit der Polizei einfacher, wenn sie einfach Online durchsuchen dürften, und Telefone einfach so abhören (ohne den lästigen Umweg über einen Richter) und einfach alle öffentlichen Plätze per Video überwachen und ...
Klar, die Brisanz der Daten (Noten auf der einen, Telefongespräche und Bewegungsprofile auf der anderen Seite) ist natürlich nicht vergleichbar. Das Prinzip aber durchaus. Der Klassenleiter hat die Aufsicht über seine Klasse und ein "normaler Fachlehrer" muss sich dann halt an diesen wenden.
Außerdem lässt sich über den besagten Haken (mit dem diese Diskussion ja begonnen hat) fast der Ausgangszustand herstellen. Wenn man bedenkt, wie häufig die Klassenkonferenz tagt bzw. ihre Aufgaben wahrnehmen muss (Zwischenbericht, Probezeit, Zwischenzeugnis, Zwischenbericht, Jahreszeugnis) und man einen entsprechenden Zeitraum davon und danach mit einbezieht (was ja in der Anlage 6 ausdrücklich erwähnt wird), dann hat ja auch ein Fachlehrer fast das gesamte Jahr über auf die Notenbögen.
Gruß
Stephan
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Servus Stephan,
es ist halt immer schwieriger, bisherige Freiheiten einzuschränken, als Beschränkungen peu àpeu zu lockern.
Wir werden uns daran gewöhnen müssen, denn, wie Du richtig schreibst, haben Schüler auch Rechte auf Datenschutz. Nur kenne sie diese nicht, höchstens gut informierte Eltern.
Es liegt also in der Verantwortung des Admins, wie er besagte Buttons betätigt. Wenn er seinen Job ernst nimmt handelt er nach "weniger ist mehr".
Gruß Peter
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@Peter
Es liegt nicht im Ermessen des Admins wie er den Button setzt, sondern im Ermessen der Schulleitung (wenn ich die Update-Info vom Stephan richtig im Hinterkopf habe).
@Stephan
Ich habe als Admin die neueste Version drauf und auch den besagten Button für die Fachlehrkräfte aktiviert (zu Testzwecken). Aber es funktioniert nicht. Ich bekomme nur den Hinweis, dass aus datenschutzrechtlichen Gründen nichts angezeigt werden darf. Woran kann dies liegen?
Gruß
Wolfgang
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Hallo Wolfgang,
hast du eine Klasse ausprobiert, in der du auch unterrichtest? Nur die werden freigeschaltet!
Gruß
Stephan
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@ Stephan
Ich dachte durch Setzen des Hackens, ist der quasi der Ausgangszustand - wie vor dem Update - wieder hergestellt, somit ist das Ansehen aller Daten möglich, oder?
Gruß
Wolfgang
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Nein, das ist definitiv - und wie ich finde zu recht - nicht mehr möglich.
Gruß
Stephan
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Bei uns hat jetzt das Sekretariat mehr Einblick in Noten von Schülerinnen als der "normale" Lehrer. Mein Schulleiter hat den XS so delegiert, dass die Sekretärinnen darauf zugreifen können. Das ist m.E. zum Druck der Zwischenberichte etc., die bei uns von der Verwaltung gemacht werden, unbedingt notwendig.
Dürfen Sekrtärinnen aus datenschutzrechtlichen Gründen überhaupt Noten sehen? Wenn nein, wie kann das beim Zeugnisdruck verhindert werden. Müssen wir Ihnen nun die Augen verbinden oder ist der Bereich Sekretariat eine Grauzone?
mfg
ame
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Zur Diskussion
Ich wollte nur noch einmal kurz meinen Kommentar zur laufenden Diskussion abgeben und dabei eine Lanze für den Stephan brechen:
1. Der Programmierer selbst setzt nur um, was das Gesetz und die dazugehörige Verordnung vorgibt. Sonst könnten wir alle in Zukunft die Vorzüge dieses erfolgreichen Programmes nicht mehr nutzen.
2. Die Realität - zumindest an unserer Schule - ist doch folgende: Notwendig und damit wünschenswert ist doch hauptsächlich der Einblick in das fächerübergreifende Notenbild derjenigen Schülerinnen und Schüler, die man selbst unterrichtet. Diese "Freigabe" kann die Schulleitung bei entsprechender Begründung gewährleisten ("notwendiger Zeitraum" ist ein "dehnbarer" Ausdruck). Für andere Personen (BeratungslehrerInnen, etc.) wird es ja bald entsprechende Rechte geben.
Fazit:
Auch ich bin der Meinung, dass somit die Rechte der Schülerinnen und Schüler (i.e. das entsprechende Prinzip) mehr Gewicht haben als unsere Ansprüche.
Gerade wer die zunehmende "Verwässerung" von Persönlichkeitsrechten in Deutschland in den letzten Jahren verfolgt hat, sollte dies sehr ernst nehmen.
Grüße
Martin
Notenmanager im Einsatz - Wirtschaftsschule Alpenland
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Hallo,
also ich denke auch, dass man Noten von Schülern, die man nicht hat, auch nicht einsehen können muss, aber jeder Fachlehrer sollte doch wohl eine Leistungsbilanz eines Schülers nicht nur sehen, sondern auch ausdrucken können. Wir haben zweite Klassleitungen, die das brauchen und unsere PCs sind nicht in den Elternsprechzimmern. Und ich höre von Eltern oft, dass der Zögling nur in meinem Fach schlecht ist, da ist es schon wichtig, wenn man das anhand der Leistungsbilanz überprüfen kann. Lehrer müssen sich bei Spick mich benoten lassen und sollen nicht mehr die Noten ihrer eigenen Schüler in einem anderen Fach sehen, das ist doch wohl lächerlich.
Und welcher Lehrer riskiert bitte seinen Job und druckt irgendjemand hunderte von Noten aus? Auch das Argument mit dem Reinigungspersonal kann ich nicht nachvollziehen. Wenn der Fachlehrer die Notenliste rumliegen lässt ist das gefährlicher, als wenn der Klassleiter das tut? Oder gar der Chef in seinem Zimmer, das wird schließlich auch ab und zu gereinigt. Hier muss man doch wohl die Kirche mal im Dorf lassen. Ich denke, dass es wenigstens eine Möglichkeit geben muss, dass jeder Chef selbst entscheiden kann, welche Daten für wen im Kollegium zugänglich sein sollen oder nicht.
Gruß, Thomas
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Hallo Thomas,
nichts für ungut, aber genau deshalb gibt es Datenschützer, die vernünftige Regelungen durchsetzen wollen. Dein Argument ist in etwa, dass wir in Ortschaften Tempo 60 erlauben sollten, weil ja eh jeder mindestens so schnell fährt.
Wenn ihr (und natürlich auch viele hundert andere Lehrer) Notenlisten, Notenbücher oder Klassensätze von Arbeiten einfach so unbeaufsichtigt im Lehrerzimmer herumliegen lasst, dann verstoßt ihr auch gegen das Datenschutzgesetz. Und aus dieser Sorglosigkeit heraus zu argumentieren, dass man dann mit allen anderen Daten doch auch so sorglos umgehen solle, ist ja nun wirklich nicht der richtige Weg.
Alle, die diesen Thread hier mit verfolgen, können mir glauben, dass ich mich mit dem Thema seit Wochen intensiv beschäftige und versuche, alle möglichen Seiten zu beleuchten. Ganz klar, die aktuelle rechtliche Regelung ist in Bezug auf unsere pädagogische Arbeit nicht zufrieden stellend und einige Dinge (Beratungslehrer, Schulleitung) sind in der Regelung offensichtlich einfach vergessen worden. Das kann aber nicht heißen, dass wir aus reiner Bequemlichkeit heraus alle Grundsätze über den Haufen schmeißen.
Ich werde alle Punkte, die hier vorgebracht werden sammeln und dann in den Gesprächen mit den zuständigen Personen vorbringen und diskutieren. Aber Einschränkungen werden mit Sicherheit bleiben.
Gruß
Stephan
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17.12.2008, 21:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.12.2008, 21:58 von schustec.)
Hallo Stephan,
war auch keine an dich gerichtete Kritik, und was kommt, werden wir sehen und zu akzeptieren haben. Ich möchte das jetzt auch nicht weiter ausdehnen, wollte jedoch nochmal klarstellen, dass mein Argument anders gemeint war und bei uns (wie wahrscheinlich an den meisten Schulen) seltenst jemand etwas sorglos herumliegen lässt. Ich wollte damit eben gerade das Gegenteil ausdrücken, nämlich dass die Gefahr, dass einmal etwas liegen bleibt und womöglich in falsche Hände gerät, auch nicht wirklich größer ist, wenn außer den Klassleitern auch die Fachlehrer einer Klasse die Leistungbilanz ausdrucken können, gerade weil die Leute vertrauensvoll mit diesen Dingen umgehen. Nicht mehr benötigte Blätter dürfen ja wohl an den meisten Schulen auch nicht einfach in den Papiermüll, sondern müssen durch den Shredder. So war's gemeint.
Gruß, Thomas
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